Aspekte zur anthroposophischen Medizin

Die anthroposophisch erweiterte Medizin wurde 1924 von Rudolf Steiner in Zusammenarbeit mit der Ärztin Ita Wegman begründet.
Als Ergänzung und Erweiterung der Schulmedizin möchte die Anthroposophische Medizin zu einem integrierten und vertieften Verständnis von Gesundheit und Krankheit beitragen.
Grundlage für die erweiterten diagnostischen und therapeutischen Ansätze bildet das anthroposophische Menschenbild.
Unter anderem sind dabei von Bedeutung

- das Verständnis des Menschen als physisch-lebendiges und seelisch-geistiges Wesen
  (Viergliederung des Menschenwesens, Abbildung 1)
- das Zusammenwirken des nervensinnesbetonten oberen Bereich des Menschen mit dem stoffwechselbetonten unteren Bereich,
  harmonisiert durch den mittleren rhythmischen Bereich
  (Dreigliederung der Funktionen, Abbildung 2).

Funktionsstörungen und Krankheitszustände physischer und seelischer Natur entwickeln sich, wenn ein Ungleichgewicht dieser Zusammenhänge entsteht.

Zudem werden biographische Aspekte berücksichtig, die in der menschlichen Entwicklung einerseits ganz individuell den Lebenslauf bilden, anderseits gewissen Gesetzmässigkeiten folgen (z.B. Jahrsiebten).
Auch Schicksalsfragen und die Spiritualität des Menschen werden mit einbezogen.

Therapeutisch gibt es aufgrund der hier angedeuteten Anschauung des Menschen anthroposophische Heilmittel und verschiedene anthroposophische Therapieformen, so z.B. Heileurythmie, Rhythmische Massage, Biographiearbeit, aber auch Mal- und Musiktherapie, und speziell auch äussere Anwendungen.


Weiterführende Informationen
- Anthroposophie lebensnah, Michaela Glöckler
- Medizinische Sektion
- VAOAS